32
gen seine Gemahlin Johanna und deren Beichtvater
Johann v. Nepomuck. x)
1386 Die Oe st reich er von den Schweizern bei Sem-
pach besiegt.
Herzog Leopold der Fromme fällt. Heldentod
des Arnold von W in kelried. (Zweiter Sieg bei
Näfels 1388).
1400 Wenzel wird von den Kurfürsten zu Rense ab-
gesetzt. Gewählt wird
1400—1410 Ruprecht von der Pfalz.
Trotz trefflicher Eigenschaften vermochte er nirgends
die Ordnung wieder herzustellen. Es folgt Wenzels
Bruder
1410-1437 Sigismund.
Er hatte nach seines Vaters Tode die Mark Bran-
denburg erhalten, verpfändete dieselbe aber schon
1388 an den gewissenlosen Jobst von Mähren,
nach dessen Tode er (1411) wieder in den Besitz der-
selben kam. Nun ernannte er Friedrich v. Ho-
henzollern, Burggrafen von Nürnberg, zum Statt-
halter.
Außerdem war S. König von Ungarn und (nach
Wenzels Tode 1419) von Böhmen. Prachtliebend,
braucht viel Geld.
1415 Johann Huß auf dem Concil zu Costnitz (Con-
stanz) als Ketzer verbrannt.
Auf dieser Kirchenversammlung wurden drei einander
bekämpfende Päpste abgesetzt und ein neuer gewählt.
Dadurch wurde die Kirchenspaltung^) beendet.
Huß, Professor in Prag, war durch Schriften des
Engländers Wycliff zu Abweichungen von der Kirchen-
lehre gebracht worden. Er und sein Freund Hiero-
ni mus v. Prag verbrennen eine Ablaßbulle des
Papstes. Der Kelch auch für die Laien beim Abend-
mahl verlangt. Freier Geleitsbrief des Kaisers; trotz-
dem H. verbrannt,z) bald darauf auch Hieronymus.
Friedrich von Hohenzollern erhält als Kurfürst
die Mark Brandenburg auf dem Kostnitzer
Reichstage.
x) Bon der Moldaubrücke gestürzt. Schutzheiliger Böhmens.
y) Seit 1378 gab es außer dem Papst in Avignon auch wieder ei-
nen in Rom.
r) „0 sanota simplicitas ! “ — Asche in den 'Rhein gestreut.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Extrahierte Personennamen: Johanna Johann_v Johann Leopold Leopold Sigismund Jobst_von_Mähren Friedrich_v Friedrich Johann_Huß Johann Engländers_Wycliff Friedrich_von_Hohenzollern Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Pfalz Nürnberg Ungarn Wenzels Prag Brandenburg Avignon Rom
110
11. Mitteleuropa.
entsteht, und vorzüglich durch die Negnitz verstärkt wird.
In dem getrennten, jenseits des Rheins gelegenen Theile
ist der Rhein östlicher Gränzfluß. Außer dem Bo-
densee, wovon jedoch nur ein kleiner nordöstlicher
Theil hieher gehört, giebt es mehrere Seen am Fuße
der Norischen Alpen, worunter der Chiemsee, zwischen
der Salzach und dem Inn, und der Würm- und der
Ammersee, zwischen der Isar und dem Lech am größ-
ten sind.
Das Land ist größtentheils wohl angebaut und
reich an den gewöhnlichen Deutschen Produkten.
Ackerbau, Viehzucht (bedeutend ist die Rindvieh, und
Schweinezucht), Obst,, Garten- und Weinbau sind
sehr verbreitet; desgleichen giebt es große Waldungen.
Von Mineralien hat man besonders viel Eisen, Stein-
kohlen, Marmor, Salz und Mineralwasser.
Die Zahl der E i n w o h n e r beträgt über 4,200,000,
lauter Deutsche, wovon der größere Theil Katholiken,
der kleinere Protestanten sind. Die Industrie ist in
dem zwischen dem Main und der Donau gelegenen Theile
sehr blühend, und am wenigsten bedeutend in den süd-
lich von der Donau liegenden Gegenden. Mehrere von
den großen Städten treiben einen ansehnlichen Handel.
Künste und Wissenschaften, worin sonst Baiern gegen
andere Länder zurückstand, haben sich in neuern Zeiten
sehr gehoben. Der jetzige König heißt Ludwig 1.
a) in dem großern östlichen Theile: München, Haupt-
und Residenzstadt, nördlich von Innsbruck, an der Isar, groß
und schön gebaut, hat ein königliches Residenzschloß mit'vielen
Sehenswürdigkeiten, viele herrliche Gebäude, eine Universität/ eine
der größtenzbibliotheken, eint reiche Gemäldegalerie und 80,000
Einwohner. Rechnet man die Aue dazu, welche als eine Dor-
stadt betrachtet wird, so kommen 90,000 heraus. — Nymphen-
burg, eine Stunde nordwestlich von München/ mit einem sehr
großen Garten und Schleißhcim, nördlich von München, mit
einer reichen Gemälde-Gallerie, sind königliche Lustschlösser.- —
Traunstein, Stadt, südöstlich von München,, und östlich vom
Chiemsee, und Rei che »hall, südwestlich von Salzburg, an der
Saale, einem Nebenflüsse der Salzach, haben beide wichtige Salz-
vrcrte, — Landshut, Stadt, nordöstlich von München, am
rechten Ufer der Isar, hatte bis 1826 eine Universität, die nun
nach München verlegt ist, Passau, Stadt, östlich von Lands-
hut und nordwestlich von Linz, an dem Einflüsse des Inn und
der Jlz in die Donau, treibt Handel und Schifffahrt. — R e-
gcnsburg, Stadl, nordwestlich von Passau und nördlich von
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
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120
11. Mitteleuropa.
herer Berg ist in einem von dem Hauptlande getrenn-
ten und auf und am Thüringer Walde gelegenen Lan-
destheile, nämlich der Znselsberg. Auch vom Spes-
sart, und von Zweigen der Nhöngebirge und des
Vogelsberges werden einige Gegenden des Landes
durchzogen. Die Hauptflüsse sind: im südlichsten
Theile der Main, welcher hier die Kinzig aufnimmt,
und im nördlichsten die Weser, deren Quellenflüsse die
Werra und Fulda den mittleren Theü des Lande-
bewässern. Ungeachtet des vorherrschenden Gebirgsbo-
dens ist das Land, welches über 200 Qmeilen enthält,
gut angebaut, und die südlichen Gegenden ziehen auch
Mais, Spelz und Wein. Man hat vielen Flachs und
guten Tabak; und der Obstbau ist stark verbreitet. Einen
großen Schatz machen die beträchtlichen Waldungen aus,
worunter der große Reinhardswald nördlich von
Cassel, westlich von der Weser. Zn Hinsicht der Vieh-
zucht ist die Rindviehzucht am vorzüglichsten Von Mi,
neralien sind Eisen von ausgezeichneter Güte, Braun-
und Steinkohlen, Kobalt und Salz am meisten zu be-
merken. Die Einwohner, deren Zahl faßt 700,000
beträgt, bekennen sich größtentheils zur reformirten Kir-
che, doch ist auch die Anzahl der Lutheraner und Ka-
tholiken ziemlich stark. Fabriken von fast allen Arten
giebt es; vorzüglich zeichnet sich hierin die Stadt Ha-
nau aus; der Handel ist ziemlich bedeutend. Auch blü-
hen Künste und Wissenschaften. Landesherr ist ein
Kurfürst.
Cassel, Haupt- und Residenzstadt, nordöstlich von Frank-
furt, am linken Ufer der Fulda, zum Theil sehr schön gebaut,
hat ein an Kunstsachen reiches Museum, ein neu erbautes, aber
nicht vollendetes Schloß, überhaupt viele schöne Gebäude und
.26,000 Einwohner. Merkwürdig ist auch das marmorne Bad.
Westlich von Cassel liegt Wilhelmshöhe, ein schönes Lust-
schloß des Kurfürsten, mit einem vorzüglich schönen und großen
Englischen Park, worin die weltberühmte Cascade und die kupferne
Bildsäule des Herkules. — Allendorf, Stadt, südöstlich von
Cassel, an der Werra und am Fuße des Meißner, hat auf dem
jenseitigen Ufer der Werra ein ansehnliches Salzwerk. — Esch -
wege, Stadt, südlich von Allendorf, an der Werra, hat star-
ken Tabaksbau. — Rothenburg, Stadt, südwestlich von Esch-
wcge, an der Fulda, wo bisher die jetzt ausgestorbenen Landgra-
fen von Hessen-Rothenburg ihr Rcsidenzschloß hatten. — Hers-
selb, Sradt, südlich von Rothenburg, an der hier schiffbar wer-
denden Fulda. — Marburg, Stadt, nördlich von Gießen, an
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
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Ii. Mitteleuropa. Hildvurghause n. 123
meinen wohl angebaute Land hat hinreichendes Getreide,
vieles Obst, etwas Weinbau, ansehnliche Waldungen,
gute Schafzucht und xon Mineralien Braunstein, Stein,
und Braunkohlen, auch Torf und Salz. Die Einwoh«
ner, an der Zahl 240,000, größtemheils Lutheraner,
unterhalten eine nicht unbedeutende Industrie und pfle-
gen Künste und Wissenschaften mit Erfolg. Landesherr
ist ein Großherzog.
Weimar, Haupt- und Residenzstadt, nördlich von Rudol-'
stabt, an dem kleinen Flusse Ilm, hat ein Residenzschloß nebst
schönem Park und 11,000 Einwohnern. In der Nähe, südlich
von der Stadt, liegt das großhcrzogliche Lustschloß Belvedere
mit einem großen Garten und vielen ausländischen Gewächsen. —
Apolda, Fabrikstadt, nordöstlich von Weimar und östlich vom
Ettcrsberge. — Jena, Stadt, östlich von Weimar, am linken
Ufer der Saale, mit einer berühmten Universität. — Neustadt
an der Orla, kleine Stadt, südöstlich von Jena, an einem
kleinen Nebenflüsse der Saale, mit einigen Fabriken. — Eise-
nach, Stadt, am nördlichen Fuße des Thüringer Waldes, west-
lich von Weimar, die größre Stadt des Landes, bei welcher, auf
einem südlich davon gelegenen hohen Berge, das alte berühmte
Schloß Wartburg steht, auf welchem Luther 1521 sich einige
Zeit aufhalten mußte. — Wilhclmsthal, Lustschloß mit einem
Park, liegt südlich von Eisenach im Thüringer Walde. — Creuz-
burg, kleine Stadt, nordwestlich von Eisenach, am linken Ufer
der Werra, bei welcher ein Salzwerk ist.
16. Das Herzogthum Sachsen-Meiningen-
Hijdburghausen.
Es enthält 4hd.meilen, liegt an und auf dem
Thüringer Walde, theils auf der Nordsette, größtenteils
aber auf der Südseite, längs der hier entspringenden
Werra und gränzt an Schwarzburg, Reuß, die andern
großherzoglich und herzoglich Sächsischen Ländern, an
Preußisches, Baterisches und Kurhessisches Gebiet. Der
Boden ist mit vielen Bergen bedeckt, besonders in dem
vom Thüringer Walde durchzogenen Theile. Die
vornehmsten Flüsse sind die Werra, welche den größ-
ten Theil des Landes durchstießt und die Saale. Das
gut angebaute Land bringt die gewöhnlichen Deutschen
Produkte hervor, worunter auch Tabak, und hat be-
trächtliche Waldungen und von Mineralien vorzüglich
etwas Eisen und Kupfer, guten Schiefer, sowohl Dach-
als Tafeln und Stiftschiefer, Wetzsteine, Salz. Die
/
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
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80
I, Westeuropa.
und besteht fast ganz, besonders im Norden, aus Ge,
birgslande. Merkwürdig an der Nordostküste Irlands
ist der sich ins Meer erstreckende Riesendamm, wel-
chen die Natur aus einer ungeheuren Menge von auf-
rechtstehenden Basaltsäulen gebildet hat. Ihre Haupt-
abdachung haben die Brittischen Inseln gegen Osten.
Große Ströme haben sie zwar nicht, doch sind viele
schiffbar und erweitern sich an ihrer Mündung ins Meer
sehr. Der bekannteste ist die Themse oder Thames,
welche den südlichen Theil Englands in einem östlichen
Laufe durchfließt, und in die Nordsee, nordwestlich von
der Meerenge von Calais, sich ergießt. Eine Menge
von Kanälen verbinden die schiffbaren Flüsse und da-
durch die Meere, welche diese Inseln umfließen, mit
einander. Auch giebt es viele Landseen, vorzüglich
in Schottland und Irland, wo auch die größten der-
selben sind.
Diese Znseln, welche im nördlichen Theile der
nördlichen gemäßigten Zone liegen, haben ein ge-
mäßigtes Klima, das in England und Irland
feucht und im nördlichen Theile Schottlands schon kalt
und rauh ist. Unter den Produkten dieser sehr
gut angebauten Länder sind vorzüglich vortreffliche
Pferde, Rindvieh und Schafe mit einer sehr veredel-
ten Wolle, ein großer Reichthum von Fischen und
Austern, auf den Schottischen Inseln Eidervögel, wel-
che die Eiderdunen liefern, das beste Zinn, vieles Blei
und Kupfer, der große Reichthum von Eisen und Stein-
kohlen, die beste Walkerde, viel Salz rc. zu bemerken.
Die gewöhnlichen Produkte der Landwirthschaft, die auf
einer hohen Stufe der Vollkommenheit steht, fehlen da-
bei nicht; nur mangeln die Waldungen und zum Wein-
bau ist das Klima nicht geeignet.
Die Zahl der Einwohner beläuft sich auf mehr
als 24 Millionen, wovon der größere Theil Engländer
sind und die Englische Sprache reden; die Irländer ha-
den ihre eigene Sprache, so wie die Bewohner von Hoch,
schottland, gewöhnlich Bergschotten genannt, auch ei,
neu eigenen Sprache sich bedienen. Merkwürdig sind
diese Bergschotten durch ihre eigenthümlichen, alten und
einfachen Sitten, Gebräuche und Kleidungsart. Zn
Großbritannien bekennen sich die meisten Einwohner
zur
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Mitteleuropa.
163
ren Umgehung der Trollhätta,Kanal in Felsen angelegt
ist, und fließt in das Kattegat. Von den vielen Seen,
mit welchen Schweden angefüllt ist, zeichnen sich der
Mälar-, Hjelmar-, Wetter. und Wener-See
sowohl durch ihre Größe, als durch ihre schönen Umge-
bungen aus. Merkwürdig ist besonders unter den Ka-
nälen der Götha. Kanal, welcher die Ostsee mit der
Nordsee verbindet.
Der nördlichste Theil Schwedens liegt schon in der
kalten Zone, wo das rauhe Klima keinen Getreidebau
mehr verstattet; der größere südliche gehört zwar der
gemäßigten Zone an, hat aber auch, wegen seiner Nä-
he bei der kalten Zone, ein kaltes und dabei sehr ge-
sundes Klima, das jedoch Getreidebau und in den süd-
lichsten Gegenden etwas Obstbau erlaubt. Dle Pro,
dukte dieses Landes, dessen Boden nur in den südli-
chen Gegenden fruchtbar, in den nördlichen aber schwer
oder gar nicht angebaut werden kann, sind vorzüglich:
die gewöhnlichen Hausthiere (Pferde, Rindvieh und Schafe
von kleiner Art), 'Rennthiere, welche die Hausthiere
der Lappen sind, viele Strandvögel und Fische, Getrei-
de nicht hinreichend, (auch hier vermischt man in den
nördlichen Gegenden das Kornmehl mit zerriebener Fich-
tenrinde und dem Rennthiermoose), Flachs und Hanf,
auch Tabak, große Waldungen, etwas Gold, Silber
und Blei, viel Kupfer, vorzüglich gutes Eisen in groß-
ßer Menge (nebst dem Holze ein Hauptprodukt), Alaun,
Steinkohlen, Schwefel, Mineralquellen.
Die Einwohner, deren Zahl 2,900,000 beträgt,
sind Schweden mit einer eigenen Sprache und von einem
dauerhaften, kraftvollen Körper. Die Finnen und Lap,
pen, welche in den nördlichsten Gegenden wohnen, ma,
chen eine sehr geringe Zahl aus. Fast alle Einwohner
bekennen sich zur evangelisch-lutherischen Kirche. Land-
wirthschaft, Viehzucht, Fischerei, Bergbau, Fabriken aller
Art, ohne jedoch den Bedarf zu befriedigen und ein
lebhafter Seehandel beschäftigen vorzüglich die Schwe-
den, die auch in wissenschaftlicher Hinsicht nicht zurück,
geblieben sind.
Schweden ist ein Königreich, das mit dem König,
reiche Norwegen einen Staat bildet, und unter Einem
Könige steht, welcher jetzt Karl (Johann) Xiv.
11 *
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_(Johann Karl Johann
Iv. Zu Afrika gerechnete Znseln. 24$
sel mehrere ihr eigenthümliche und sehr nutzbare Ge,
wüchse, worunter besonders den Navenbaum oder das
Indische Blumenrohr, von dem alles benutzt wird. Auch
das Mineralreich enthält viele Produkte, worunter edle
Metalle. Die Einwohner, Madegassen oder Malga-
schen genannt, find theils Malayischer, theils Arabischer
und theils negera-rtiger Abstammung, Heiden und tret*
den Viehzucht, Fischerei, Jagd, Ackerbau und verschie-
dene Gewerbe und Tauschhandel. Sie stehen unter
eigenen Oberhäuptern. Der mächtigste unter diesen
Häuptlingen war der kürzlich verstorbene König Rada-
ma, im Lande der Ovas oder Houvas, welcher auf
alle Weise in seinem Lande Europäische Kultur zu ver-
breiten suchte und seine Residenz in der Stadt Tan-
nanariva hatte, welche im Innern der Insel liegt,
regelmäßig befestigt ist, einen großen sehr befestigten
königlichen Pallast und 80.000 Einwohner enthält.
6) Die Maskarenen, 2 Inseln, östlich von
Madagaskar und südlich von den Sechellen gelegen, gut
angebaut und bevölkert, wovon die größere Bourbon,
den Franzosen, und die kleinere, Mauritius oder
Isle de France genannt, den Dritten gehört und
die ansehnliche Handelsstadt Port Louis mit einem
Hafen enthält.
8. An der Westküste und in dem westlichen
Ozeane (Aethiopischen und Atlantischen Meere).
1) St. Helena, kleine aus einem Felsen beste-
hende Insel im Aethiopischen Meere, westlich von Nie,
derguinea, weit vom Festlande gelegen, gehört den Brit-
ten und enthält eine Stadt. Diese Insel hat eine be-
sondere Merkwürdigkeit dadurch bekommen, daß "Hier
der vormalige Französische Kaiser Napoleon von 1816
bis zu seinem Tode 1821 in Verwahrung gehalten wurde.
2) Die Guinea-Inseln, 4 fruchtbare Znseln
im Meerbusen von Guinea, unweit der Küste von Ober-
guinea, und in der Nähe des Aequators, von welchen
die bedeutendste, St. Thomas, den Portugiesen ge-
hört, und besonders viel Zucker liefert. Auf der nörd-
lichsten dieser Znseln Fernando Po haben die Brit,
ten vor einigen Jahren eine Niederlassung gegründet.
16 *
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
Extrahierte Personennamen: Louis Helena Napoleon Thomas
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Ovas Houvas Madagaskar Mauritius Guinea Ober-
guinea
Iii. Osteuropa.
179
nig, etwas Seide, Galläpfel, Getreide im Ueberfluß,
auch Mais und in einigen Gegenden Reiß, Tabak,
Flachs und Hanf, Obst, auch Kastanien, von welchen
es so wie von Zwetschen und Pflaumen ganze Wälder
giebt, und in Dalmatien Oliven, edle Südfrüchte, so-
gar Granaden und Datteln; Wein im Ueberfluß und
von der vorzüglichsten Beschaffenheit (der Tokayer ist
einer der edelsten Weine in Europa), große Waldungen
in vielen Gegenden, während in einigen Holzmangel
herrscht, und ein außerordentlicher Reichthum von Mine-
ralien, als mit Ausnahme des Zinns, alle Metalle (an
Gold und Silber sind diese Länder reicher als jedes an»
dcre Land in Europa), fast alle Halbmetalle, Stein-
kohlen, Schwefel, Salz in ungeheurer Menge, Salpe,
ter, Alaun, Soda, Mineralquellen sehr häufig und
äußerst wirksam.
Die Anzahl der Einwohner steigt auf 13,600,000,
als Ungarn, Slowaken, Rusniaken, Serbien auch Rat-
zen genannt, Szekler, Kroaten, Morlachen, Wallachen,
mit verschiedenen eignen Sprachen; ferner giebt es Deut-
sche, Juden, Zigeuner rc. Die meisten Einwohner be-
kennen sich zur Römisch-katholischen und Griechisch-ka-
tholischen Kirche. Zahlreich find auch die Bekenner der
Orientalisch < Griechischen oder nicht unirten, der luthe-
rischen und reformirten Kirche. Ackerbau, noch sehr kunst-
los betrieben, Viehzucht, Weinbau, Bergbau sind Haupt-
beschäftigungen der Einwohner, aber die Industrie ist
noch in der Kindheit, wiewohl einige Zweige derselben
ziemlich blühend sind. Der Handel entspricht nicht
dem großen Produkten-Reichthums dieser Länder, und
die wissenschaftliche Bildung, worin die Deutschen und
Ungarn am meisten unter den Einwohnern fortgeschritten
sind, ist im Allgemeinen noch wenig verbreitet.
Alle diese Länder gehören dem Kaiser von Oester-
reich, und machen einen Theil des Oesterreichischen Kai-
serthums aus. Die Gegenden von Ungarn, Kroatien,
Slavonien und Siebenbürgen, welche längs der Türkischen
Gränze liegen, werden die Militairgränze genannt, die
eine eigene militairische Verfassung hat> und deren Be-
wohner alle zum Kriegsdienste verpflichtet sind, indem
sie Tag und Nacht die Tückische Gränze bewachen.
3) in dem eigentlichen Ungarn, welches dcn bei Weitem
12*
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
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Extrahierte Ortsnamen: Osteuropa Galläpfel Dalmatien Europa Zinns Europa Ungarn Serbien Ungarn Oester- Ungarn Kroatien Ungarn
J. Nordamerika.
§59
ljches und vieles Eisen, desgleichen Blei in großer Men-
ge, Steinkohlen, Salpeter, Salz. Auch hat man edle
Metalle, besonders Gold, entdeckt. Daß es überdies
noch viele andere schätzbare Mineralien, die in dem nörd-
lichen Amerika einheimischen wilden Landthiere und Ge-
flügel nebst vielerlei nutzbaren Bäumen (worunter der
Zuckerahorn, Wachs- und Storaxbäume) und andern
Gewächsen giebt, versteht sich von selbst. In den süd-
lichen Gegenden hat man außer Reiß und Baumwolle,
auch Zuckerrohr, Indigo, edle Südfrüchte, Ananas,
Vams.
Die Bevölkerung dieses großen Landes ist ge-
ring und beläuft sich auf 13 Millionen, wovon der
größte Theil Europäer von fast allen Nationen, beson-
ders Britten und Deutsche sind. Nach diesen kommen
die Neger, welche als Sklaven hieher gebracht worden
sind, und theils frei, theils noch in Sklaverei leben.
Am geringsten ist die Zahl der Eingebornen oder der
Indianer, welche größtentheils in das Innere gewichen
sind, wo sie nomadisch und unter eigenen Oberhäuptern
leben; doch giebt es auch in einigen Gegenden dieser
Staaten Indianerstämme, die sich zu einer Art von Kul-
tur erhoben und das Christenthum angenommen haben,
worunter sich vorzüglich die Tscherokesen auszeichnen.
Es herrscht gänzliche Neligionsfreiheit und man findet
Christen von allen Partheien, Juden und unter den In,
dianern meistens Heiden. Von den Sprachen ist am
stärksten die Englische verbreitet. Die Hauptbeschäftigung
der Einwohner ist die Landwirthschaft, nur mir dem
Unterschiede, daß in den südlichen Gegenden die Land-
wirthschaft mehr auf Gewinnung von Tabak, Baum,
wolle und Zucker geht. Zugleich werden eine lebhafte
Industrie und ein blühender Handel, vorzüglich zur See,
unterhalten. Ueberhauvt machen Ackerbau, Industrie
und Schifffahrt mit jedem Jahre größere Fortschritte,
so wie es auch nicht an niedern und höhern Unterrichts-
Anstalten fehlt; so daß diese Staaten für die blühend-
sten und gebildesten der neuen Welt zu halten sind. Sie
bestehen jetzt aus 24 republikanischen Staaten, die sich
zusammen zu Einem Bundesstaat, an dessen Spitze ein
Präsident steht, verbunden haben, wozu noch der Bun-
desdisirikt Columbia, 3 ordentlich eingerichtete Gebiete
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TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]